Erkundungstouren auf der Insel | Teil 2

Heute ist Freitag, das Barometer ist in den letzten Stunden arg gefallen und die Wetterstation zeigt einfach nur "Rain" an, genauso sieht es draussen auch aus... Während es in den letzten Tagen nur immer mal wieder geschauert hat und die Sonne dazwischen immer wieder für Stunden herausgekommen ist, regnet es seit heute morgen durchgängig. Draussen auf See zieht ausserdem gerade ein Tiefdruckgebiet von den Azoren kommend in Richtung Afrika ab und ich werde sicherlich noch bis Montag früh hier liegen bleiben müssen und auf besseres Wetter warten. Danach geht es hinüber zu den Kanarischen Inseln, eine Strecke von etwa 200 Seemeilen und 2 bis 3 Tagen auf See. Hoffentlich komme ich dort langsam mal in südlicheres Wetter, der Regen seit Lissabon geht mir langsam ein wenig auf den Keks... Ausserdem wird mein Strom langsam knapp, wenn die Sonne nicht bald mal wieder herauskommt, denn der Windgenerator liefert gar keinen Strom (ich werde ihn und das Radar vor der Abfahrt noch demontieren, weil der Radarmast rauszubrechen droht...), das kleine, geliehene Solarpanel (danke! :-)) ist meine einzige Energiequelle um den Bordstrom zu versorgen. Hier im Hafen gibt es zwar Steckdosen auf dem Steg um die Boote mit Strom zu versorgen, aber ich musste lernen, dass es hier wohl gang und gebe ist, dass wenn man eine freie Steckdose benötigt, einfach einen Gastlieger (mich!) rausstöpselt...

Nun regnet es hier schon wieder Bindfäden, der Atlantik verschwindet langsam in grauen Regenschwaden und die Kajüte verwandelt sich langsam aber sicher in eine Tropfsteinhöhle, in der sich die Luftfeuchtigkeit in dicken Tropfen an der Decken und den Fensterscheiben sammelt... Was mir zu tun bleibt, ist auf besseres Wetter zu warten und zu lesen (in der letzten Woche ein ganzes 650-Seiten-Buch)... aber lieber hier unter Palmen im Regen sitzen, als zu Hause Schnee schippen! ;-)

In diesem Sinne,

euer Johannes

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