Liebe Leser,
wieder sind 5 Tage um, seit ich die letzte Aktualisierung meiner Website von Antigua durchgeführt habe und die Besucherzahlen verraten, dass ich heute wieder dran bin, ein paar Fotos und Sätze zu finden... Seit dem Artikel in der Yacht am 5. April sind wieder einige Besucher dazu gekommen und ich freue mich wirklich über jeden einzelnen, der mich auf meiner Reise begleitet, vor allem immer und immer wieder über die vielen Zuschriften und Gästebucheinträge, sodass ich kaum noch zum Antworten komme, obwohl ich es gerne möchte. Zudem haben Sie vielleicht auf der Weltkarte auf der Startseite gesehen, dass nun immer und immer mehr Leser in den USA dazu kommen, dort wird meine Websiteadresse ständig weitergegeben und nun sogar schon auf Cruisingsites verlinkt - ich bin wirklich überrascht! Daher habe ich nun auch eine zweite Adresse erstellt - die englischsprachigen Leser finden mein Abenteuer neuerdings unter www.maverick-of-the-sea.com.
Die Überfahrt von Antigua hierher war wieder einmal sehr rau und einen großen Teil der Fahrt habe ich nach langer Zeit wieder einmal dick in Ölzeug verpackt auf dem Cockpitboden sitzend und später im halbstundentakt schlafend verbracht, weil der Wind als ich erstmal aus dem Windschatten von Antigua heraus war, wieder sehr zunahm und kurzzeitig sogar dicke schwarze Regenwolken über uns weg zogen, die so bedrohlich wirkten, dass ich mich schon auf starken Wind einstellte, der glücklicherweise ausblieb.
Hier ein kleiner Gruß von Bord [18,6 MB]! (entschuldigt bitte die schlechte Tonqualität...)
Kurz nach halb 11 war ich schließlich in der Simpson Bay und musste nur eine 3/4 Stunde auf das Öffnen der Brücke warten, bis ich in die Lagune einfahren konnte. Dort sah ich beim Suchen nach einem Ankerplatz ein paar Kanadier in ihrem Cockpit sitzen und grüßte wie üblich rüber. Als der Skipper meine deutsche Flagge am Heck sah, sprang er gleich auf und rief zurück "Oh, guten Tag, guten Tag!" - immer wieder bin ich überrascht, dass unheimlich viele Amerikaner einige Wörter Deutsch sprechen, was sie vermutlich Hollywood verdanken zu haben...
Seit ein paar Tagen bin ich nun schon auf Sint Maarten und ankere noch immer in der Mitte der inneren Lagune. Dazu sollte ich vielleicht zunächst ein paar Worte über die Insel verlieren:
Sint Maarten oder Saint Martin ist eine zugleich holländisch und fränzösische Insel, die die Form einen Kreises hat (an der rechten Seite etwas "angeschwollen" mit Bergen und Hügeln...) und in der Mitte eine große Lagune, in der ich nun gerade ankere. Die nördliche Hälfte St. Martin ist franzöisch und die südliche holländisch, wobei beide Seiten je einen Kanal mit einer Klappbrücke darüber haben, durch den die Yachten in die Lagune gelangen können. Da über diese Klappbrücken zugleich die Hauptverkehrsstraße der Insel läuft, öffnet sie nur dreimal täglich zum Rauslassen der verlassenden Yachten und dreimal täglich zum Reinlassen neuer Yachten. Und mein Termin wird der zweite Öffnungstermin morgen sein, um 11 Uhr werde ich die Lagune verlassen und dann über Nacht nach St. Thomas auf den US Virgin Islands segeln.
Die Tage in Sint Maarten waren wirklich schön. Nach den Monaten in der "Provinzkaribik" im Süden war es beinahe, wieder zurück in die Zivilisation zu kommen, als ich nach dem Ankern in der Bucht mit dem Dinghy an Land fuhr. Meine Augen klebten automatisch an den großen Schildern von "Mc Donalds" und "Subway", dass ich die Polizeistation, auf der ich mich anmelden musste, zuerst übersah, bis ich sie - zentral am Kanal neben Mc Donalds gelegen - dann doch fand.
Überhaupt erinnert Saint Martin sehr an einen Ausläufer Amerikas - die Autos sind große Geländewagen, die Polizei fährt mit hochglanzpolierten Harley-Davidson durch die Straßen, die Kassen sind nicht mit Euro, sondern mit US-Dollarn gefüllt und es herrscht hier Rechtsverkehr! Nach der langen Zeit auf den ehemals britischen Inseln war dies für mich nun wieder eine ganz schön Umstellung, da ich beim Überqueren der Straßen automatisch in die falsche Richtung schaute!