Atlantiküberquerung und Leben auf St. Lucia

An dieser Stelle möchte ich mich auch bei meinen Sponsoren bedanken, dass sie mir diverse Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung gestellt haben, die sich durchweg ALLE bewährt haben auf den knapp über 2800 Meilen über den Atlantik. Vielen Dank an Marinepool, die damals als erste auf mein Schreiben reagiert und mir ein wirklich tolles (und vor allem vollkommen dichtes!) komplettes Hochseeölzeug zugesandt haben, das ich vor allem in dem Sturm in der Straße von Gibraltar, in dem ich tagelang nicht aus dem Ölzeug rauskam, sehr zu schätzen gelernt.. Nach vielen Segeljahren mit Konkurrenzprodukten würde ich nun immer wieder bei Marinepool kaufen. Vielen Dank auch an SmartSatCom, die mir kostenlos ein Satellitentelefon geliehen sowie einen kostengünstigen Tarif angeboten haben. Vor allem meine Eltern danken es Ihnen, dass sie auf diese Weise alle paar Tage beruhigt schlafen gehen konnten und nicht erst nach einem Monat Fingernägelkauen eine Meldung von mir bekamen. Ich hatte ein Iridiumhandy von Motorola an Bord und die Unterbrechungen wegen schlechtem Empfang können wirklich an einer Hand abgezählt werden, wir hatten IMMER eine beeindruckende Sprachqualität! Vielen Dank weiter an SVB, deren Schlauchboot mir nun hier in der Lagune tolle Dienste leistet und das auch schon so einige Rempler von den Einheimischen hier überlebt hat, die ständig längsseits kommen und Früchte, Kokosnüsse oder anderes verkaufen wollen. Toll ist, dass es mit meinem uralten 5 PS Yamaha-Aussenborder sofort ins gleiten kommt und ich so auch längere Strecken sehr schnell und bequem zurücklegen kann. Danke an Navtec in Berlin, die mir während mir andere Epirbhändler zu horrenden Preisen gebrauchte Epirbs angeboten haben (die fast Neupreise hatten) sofort auf mein Schreiben hin eine nagelneue Global-3 Epirb zugesand haben (die ich Gott sei Dank noch niemals ausprobieren musste!). Die Eprib würde im Seenotfall bei einer bestimmten Tiefe eigenständig auslösen und an der Wasseroberfläche Notsignale funken. Toll finde ich, dass sie mit einem handgriff abnehmbar ist und ich sie in Revieren, wo der Einheimischen liebstes Hobby das Angeln ist (meist durch offene Luken und in fremden Cockpits...) schnell unter Deck verstauen kann. Danke auch an Furuno für den Rabatt bei Ihren Artikeln und den vielen Seglern, die mich schon in der Planung, Vorbereitung und Durchführung durch Tipps, Hilfe und Leihgaben von Ausrüstungsteilen (Kurzwellenempfänger, Solarpanel und Windgenerator) großartig unterstützt haben. Letztlich möchte ich meiner Familie danken, die mir trotz dass sie große Angst um mich hatten, meinen Weg über den Atlantik geebnet haben, jederzeit hinter mir standen und mich durch die Leihgabe des Bootes (danke an meinen Vater und meinen Onkel!), das sie nun nie wiedersehen werden (es bleibt in den Staaten), eine Menge Arbeit und Geldspritzen in meinem Traum unterstützt haben. Letztlich möchte ich Gott danken, denn ich habe oft gemerkt, dass er gerade wegen der Gefahr der langen Reise mit dem kleinen Boot durch das oft schwere Wetter seine Hand im Spiel hatte... Durch so eine Reise allein mit den Gewalten, allein mitten auf dem Ozean, rundum einige Tausen Meilen keine Menschenseele, dadurch erlangt man eine Menge Gottvertrauen...

So, diese Dankesrede musste ich mal loswerden! ;-)

Aber die Reise ist noch lange nicht vorbei! Nun habe ich öfters mal die Gelegenheit ein paar Bilder und neue Berichte hochzuladen und werde es so oft es geht versuchen. Mein einziges Problem dabei ist nur der Strommangel, das kleine Panel leistet nicht einmal 10 Ampere pro Tag von denen ich komplett auskommen muss. Ich hoffe sehr, dass das Getriebe zu reparieren geht und ich kein neues benötige. Dann werde ich versuchen, mir irgendwo ein günstiges, altes Panel zu besorgen. Wenn ich allerdings ein neues Getriebe braucht, dann werd ich mich die nächsten Monate von Bananen (das Pfund 0,99 EC$, etwa 30 Eurocent), Thunfischdosen und Grapefruits ernähren, das ist hier das billigste ;-)

Im Anhang findet Ihr nun endlich ein paar erste Fotos vom Atlantik und der Rodney Bay. Leider noch nichts vom Strand, hier gibt es nur überlaufene Touristenstrände...

Schöne Grüße aus der Karibik!

Euer Johannes

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