Marigot Bay und Bequia | Teil 2

Da ich auf die Nachtfahrt eigentlich von vorn herein nicht eingestellt war, hatte ich kaum etwas zu essen dabei, ernährte mich den Tag über von kanadischen Gummibärchen und Nachts von amerikanischen Müsliriegeln, die allesamt wie Dachpappe schmeckten... Gegen Morgengrauen im Bequia Channel bekam ich doch nochmal etwas Wind auf die Mütze und dachte mir, ich sollte vielleicht ein Reff einbinden, um Mast und Segel zu schonen - denkste! Beim Anziehen des Unterlieks machte es "Raaaaaatsch" - und ein Riss war im Großsegel...

Mit dem dritten Reff im Großsegel (Nichtsegler, entschuldigt mir bitte die ganzen Fachbegriffe, ich sollte eines Tages ein Vokabelverzeichnis anhängen... ;-)) und halb weggerollter Fock erreichte ich schließlich die Bay.

Mein Stromproblem, von dem ich so oft geschrieben hatte, ist übrigens auch jetzt mit dem Windgenerator trotzdem noch vorhanden - jedoch umgekehrt! Wenn ich früher Kerzen an Bord benutzt habe, weil ich keine Saft mehr in den Batterien hatte, so habe ich nun viel zuviel Strom und musste nun sogar zeitweise auch tagsüber mit Positionsbeleuchtung segeln, nur damit mir die Batterien nicht platzen! ;-)

Nun liege ich nach einem leckeren Mittagessen (hatte ich einen Kohldampf nach den 24 Stunden auf See!) vor Anker in türkiesblauem Wasser und es scheint, als hätte ich nun endlich die Karibik gefunden!

Das Segel ist inzwischen beim Segelmacher und ich werde wohl morgen oder spätestens übermorgen weiter segeln, ab in die Tobago Keys...

euer Johannes

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