Zurück in St. Lucia | Teil 2

Nachdem ich nur zwei Tage für ein paar kleine Reparaturen und zum Füllen der Wassertanks hier bleiben wollte, bevor es dann weiter nach Antigua gehen sollte, knapp 200 Seemeilen nonstop, wurden es schließlich vier. Mit Klaus und Martha verbrachte ich noch eine schöne Zeit, wir kletterten hinauf auf den Pidgeon Point, auf dem vor 200 Jahren einmal ein kleines Fort gestanden hatte, sahen uns den Sonnenuntergang an und kehrten schließlich zum Schluss in meinem Lieblingscafe am Pidgeon Point ein, dem "Jambe de Bois", das wirklich eine echt urige Atmosphäre hat.

Schließlich wollte ich am Samstag nachmittag losfahren, war aber noch den ganzen Tag über mit Vorbereitungen beschäftigt, Einkaufen, Reparaturen am Windgeneratormast (die Beschläge hatten sich in der Nähe von St. Vincent gelöst...), sodass ich am Abend in einem Anflug von Vernunft das Auslaufen schließlich auf Sonntag festsetzte.

Und Sonntag war es dann auch tatsächlich soweit, die Wassertanks wurden gefüllt und schon ging es los, begleitet von Klaus und Martha, die aus dem Dinghy noch ein paar Segelfotos von der Maverick schiessen wollten. Alles klappte hervorragend, aus dem Dinghy heraus verabschiedeten wir uns voneinander mit dem Versprechen "wir sehen uns wieder!" und schon ging es hinaus in die Bay, das Großsegel hoch (mit 2. Reff für die Fahrt nach Martinique), dann die Genua ausgerollt - und der Schreck: Das Achterliek ist auf etwa 3-4 Metern abgerissen!

Keine Ahnung, warum ich das nicht vorher bemerkt habe, bis hierher war sie eigentlich in Ordnung. Ohne die Genua hätte die Überfahrt keinen Zweck. Ich könnte zwar die alte Fock setzen, aber die könnte ich nicht mit der Rollanlage einrollen, wenn zuviel Wind kommt, da sich bei der Fock das Fockfall ständig um das Vorstag wickelt - und so blieb mir wohl oder übel nichts anderes übrig, als zurück zu fahren und am Montag das Segel nähen zu lassen... Ich bin sehr gespannt, wie lange es noch halten wird, denn es ist sicher 30 Jahre alt und das Tuch hat auf den letzten 4.000 Meilen sehr gelitten. Wenn es an dieser Stelle genäht ist, wird es sicher an einer anderen reissen. Aber ich habe auch kein Geld für eine neue Genua, sie MUSS halten. Und ausserdem sind es ja nur noch 2.500 Meilen bis New York. Nur noch.

Ich werde morgen gleich der Erste beim Segelmacher sein, vielleicht kann er es bis Nachmittag nähen, sodass ich dann in die Nacht hinein segeln kann, ansonsten wird es sicher am Dienstag weiter gehen. Ich bin sehr in Zeitnot, die Reparaturen haben sehr viel Zeit geschluckt und es wird alles sehr knapp.

Nun sind es nur noch ein paar Monate, bis es zurück nach Deutschland geht. Im September beginnt mein Studium und irgendwie freue ich mich sogar schon ein wenig darauf. Mittlerweile bekomme ich auch schon immer mehr Zuschriften, ob und wann ich denn einen Vortrag über meine Reise halten würde und ich freue mich bereits jetzt darauf, durch Deutschland zu reisen und Ihnen allen meine Fotos zu zeigen und von meinen Erlebnissen zu erzählen. Wenn Sie Interesse an einem Vortrag haben und einen organisieren möchten, dann melden Sie sich doch einfach einmal bei mir.

Da ich nach meiner Rückkehr bald mit meinem Studium beginnen werde, werde ich schon jetzt langsam mit der Vorplanung der Vorträge beginnen. Es wird wohl ein Multimediavortrag mit kurzen Videosequenzen werden.

Auf dieser Seite wird dann ein Verzeichnis erscheinen, wann ich wo zu hören und zu sehen sein werde. Noch etwas Erfreuliches gibt es zu berichten:

Am Mittwoch wird in der YACHT ein Artikel über meine Reise erscheinen, den ich wie viele Abonnenten bereits gestern (per Mail) bekommen und mich wirklich sehr darüber gefreut habe! :-)

Dem Artikel ist eine kleine Einleitung "Der Junge Mann und das Meer" vorweg gestellt, in dem die Vorgeschichte meiner Reise zu lesen ist, kurze Interviews mit meinen Eltern und meinem Freund und Webmaster Georg, im zweiten Teil erzähle ich dann selbst von meiner Reise, betitelt "Mein Solo mit Maverick". Wirklich schön aufgemacht und ab Mittwoch dem 5. April am Kiosk zu finden. Kaufenswert :-)

Zum Schluss bleibt mir erneut, viel Spass mit den Fotos zu wünschen, diesmal 33!

euer Johannes

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