Pünktlich zum Sonnenaufgang lief ich schließlich in English Harbour ein, warf den Anker nahe Nelsons Dockyard und fiel nicht etwa in die Koje - erst musste der Papierkram erledigt werden... Ich zählte 6 Bögen Papier und 13 Stempel, plus den einen in meinen Pass, bis ich endlich einklariert war. Wenigstens hatte man sich auf Antigua mal ein paar neue Fragen auf den Bögen ausgedacht, auf St. Lucia und St. Vincent wares es immer dieselben, und so wollte man hier nun auch ganz genau wissen, welchen Motor mein Schlauchboot hat oder welche Art von GPS, während es überhaupt nicht interessierte, wieviele Flaschen an Schnapps ich ins Land bringe, während auf St. Lucia sogar jede Zigarette aufgezählt werden sollte (Glücklicherweise rauche ich nicht, Zigarettenzählen muss wie Erbsenzählen sein...).
Heute habe ich mich dann auf Fototour gemacht - zunächst mit dem Beiboot durch den Hafen und danach zu Fuß zum Fort Berkeley, das noch aus der Nelsonzeit stammt, wie auch ein Großteil der Gebäude hier, die alle fein säuberlich restauriert und nun ein Ziel für Touristen sind. Gerade heute lief zufällig eine deutsche Gruppe Touristen hinter einer mit einem Holzschild wedelnden Touristenführerin her und ich schloss mich auf dem Rückweg von der Dusche spontan an, als sie die ursprünglichen Zwecke der Häuser erklärte.
Den Abend habe ich heute mit meinen Unibewerbungen verbracht, die dringenst nach Deutschland geschickt werden wollen. Montag gehen sie mit FedEx raus, da man der Post in der Karibik solche Dinge lieber nicht anvertrauen sollte. Morgen werde ich dann die Bewerbungen in einem Internetcafe ausdrucken und anschließend nach Falmouth-Harbour verlegen, gleich eine Bucht weiter. Dort ist es billiger und auch sehr schick. Fotos von Falmouth folgen - hier nun erstmal ein paar von heute!
euer Johannes